Wandertipps

Von der Alp Collo aus startend sind abwechlungsreiche und wunderschöne Wanderungen zu unternehmen. Die folgenden Touren sind besonders hervorzuheben:

Feierabendtour (3h): Rund um die Aula
Die Aula ist der höchste Punkt des Monte Comino, des Berges auf dem die Alp liegt. Rund um die Aula führt ein dreistündiger Panormaweg mit Start und Ziel in Calascio via Comino (Tipp: Comino verfügt über Restaurant & Bähnlianschluss ins Centovalli runter). Auf- und Abstieg jeweils 300m (T2).

Entlang der Isorno (7h) Via delle Vose
Das kurze und einfache Teilstück entlang der Isorno zwischen Intragna und Loco eignet sich bestens, um die Gegend kennenzulernen. In Loco besteht die Möglichkeit das Postauto zurück nach Intragna zu nehmen oder den etwas lückenhaft ausgeschriebenen Wanderweg via Ovigh nach Calascio zu wagen. Weitere Infos über die Via delle Vose gibt es hier: www.wandern.ch (T2)

Weitblick (9h): Pizzo Ruscada 
Gerüchte besagen, dass bei klarem Wetter vom Pizzo Ruscada der Mont Blanc zu sehen ist. Auf jeden Fall bietet der felsige Pizzo einen wunderschönen Rundblick ins Centovalli, ins hinterste Onsernonetal und auf einige Walliser 4000er. Den Pizzo erreicht man nach einer ca. 4.5 stündigen Wanderung via Calascio und Comino. Wer nicht den selben Weg zurückkehren möchte, kann nach Lionza (Centovalli) oder nach Spruga (Onsernonetal) absteigen. Auf- und Abstieg jeweils 1100m (T3). (NZZOutdooractive)

Vis-à-vis über den Berg  (12h): Passo della Maggia 
Diese letzte Empfehlung führt über die beiden Pässe Passo della Bassa und Passo della Maggia auf der gegenüberliegenden Seite des Valle Onsernone. Dabei erhält man wunderbare Einblicke in die beiden Täler Valle di Vergeletto und Valle di Maggia. Aufgrund ihrer Länge ist die Tour jedoch nur für Wanderer mit grosser Ausdauer zu empfehlen. Unser GPS-tracker zeigte am Abend 41 Kilometer an. Auf- und Abstieg jeweils 2800m (T3). (Karte)

Alte, nicht offizielle Wege
Besonders interessant ist das Wandern nach alten Wanderkarten. Die vielen alten Sentieri die zu früheren Alpen führten, werden nicht mehr unterhalten, aber man findet sie noch mit alten Karten aus den 50-er und 60-er Jahren. Solche alte Karten findet Ihr auf Collo/Chel. Diese sind sehr kostbar (da sie auch im Internet unter swisstopo "Zeitreise" nicht aufgeschaltet sind), bitte gebt Sorge dazu. Mit Hilfe der alten Karten und GPS können interessante Ruinen und "geheime" Plätze gefunden werden. Eine interessante Website mit der Beschreibung von inoffiziellen Wegen rund um Collo findet sich hier. Nachfolgend ein Auszug daraus, der Chel betrifft:

Zitat (2013): "Von Mosogno führt ein offizieller Wanderweg in guter Qualität via Pign und Frescheina nach Pian Segna (Monti di Comino). Ein ebenfalls offizieller Wanderweg zweigt in Frescheina und führt - sehr bescheiden und eher anspruchsvoll - via Chel nach Calascio.

Von Pign führen die Reste eines weitgehend waagrechten Pfades zu den Ruinen des einst stattlichen Hofes in Monton. Über Wegreste lässt sich von hier Er erreichen, das am bescheidenen offizielle Wanderweg von Frescheina nach Calascio liegt. Eine Variante zum Wanderweg führt mit noch gut erkennbarem Pfad und inoffiziellen blauen Markierungen via Colascia (nicht zu verwechseln mit Calascio). Von Colascia existiert ein querender Pfad zu den Ruinen von Guald. Er ist in der tief eingefressenen Rinne in guter Qualität, ausserhalb davon jedoch schlecht sichtbar und nicht ganz einfach aufzuspüren. Westlich von Guald existiert kein Weg mehr, doch ist es an einer bestimmten Stelle möglich, den Ri del Guald zu queren, um zum Wanderweg nach Pian Segna zu gelangen."

Baden im Isorno
Vor 25 Jahren noch, haben wir jeweils den, unterdessen nicht mehr existierenden, Weg nach Biöi genommen und sind von dort relativ direkt zur Isorno abgestiegen an einen wunderbaren Badeplatz. Da alle diese Wege nicht mehr existieren, ist das ein relativ gefährliches Unternehmen. Mit Entdeckergeist, guten Wanderschuhen, Trittsicherheit, GPS und gut geladenem Handy ist es aber immer noch möglich. Wer das Unternehmen wagt, soll den Tracker von Swissmap bitte anstellen und uns den Track zustellen.

Baden im Isorno 2
Der Isorno ist kein einfach zugänglicher Fluss. Wer sich trotzdem zu ihm aufmacht, entdeckt ein sperriges Juwel. Von Russo aus kann über Sott la Campagna Grande zur Isorno abgestiegen werden. Über einen festen Steg den Fluss überqueren. Danach folgt man dem Wasserlauf auf einem schmalen Pfad während einigen hundert Metern flussabwärts. Der Isorno hat hier eine paradiesisch schöne Landschaft von geschliffenen Felsplatten, Stromschnellen, kleinen Wasserfällen und breiten Becken geschaffen, in denen das frische Bergwasser träge dahinfliesst. Der grösste dieser Naturpools ist gut und gerne 50 Meter lang und eignet sich daher bei heissem Wetter nicht allein für eine köstliche Erfrischung, sondern für ein ausgiebiges Schwimmvergnügen.
Wer nach dem Badevergnügen sehr abenteuerlustig ist, kann zurück beim Steg nach Oviga gehen. Die Tour verläuft teilweise auf nicht signalisierten, teilweise sehr schmalen und ausgesetzten Pfaden. Bei Regenwetter wird ausdrücklich von einer Begehung abgeraten. Der Aufstieg nach Oviga ist sehr heikel. Ausgebleichte weiss-rot-weisse Farbstriche verraten, dass die Strecke früher als Bergwanderweg signalisiert war. Davon ist längst keine Rede mehr. Auf den Landeskarten sind nur noch Wegspuren eingetragen, die man im Gelände stellenweise noch gut sieht, teilweise aber einzig mit viel Pfadfindergespür erahnen kann.
https://wanderprofi.info/wandern/routenuebersicht/routen-tessin/wanderung-russo-isorno.html

Flusswandern, -klettern und -schwimmen im Isorno
Das Flussbett des Isorno ist von Mosogno bis Loco eine wunderbare, einsame, aber nicht ganz einfache Flusstour. Man braucht dazu Wassersandalen, Badehose, einen Trockensack und mit Vorteil etwas Proviant und Trinkbares. Der Einstieg ist auf der Höhe von Mosogno. Der Wanderweg führt direkt bei der Postautohaltestelle Mosogno Sotto in die Schlucht hinunter. Auf gut 710 m zweigt ein Pfad nach rechts vom Wanderweg ab. Den nehmen und vor einer Brücke rechts zum Flussbett hinunter. Den gleichen Weg kann man natürlich nehmen, wenn man den Wanderweg von der Alpe Collo nach Mosogno nimmt.
Nun kommen einige Stunden abenteuerliches wandern, klettern, schwimmen. Gelegentlich muss man leicht links oder rechts die Hänge hoch klettern, um weiterzukommen. Wos am besten geht, ist nicht immer auf Anhieb klar. Die Pfadfinderseele kommt voll auf ihre Rechnung.
Es gibt auf der ganzen Strecke eine Handvoll Stellen, wo der Fluss zugänglich ist. Da kann man auch mal auf andere Menschen treffen. Das sind auch die Möglichkeiten auszusteigen. Nach etwa einem Fünftel der Strecke kommt man an einem Staudamm vorbei.
Am Schluss kommt eine lange Schwimmstrecke, die unter der Brücke durchführt, über die der Wanderweg von Intragna nach Loco verläuft. Danach kann man links hochklettern und kommt auf einen Pfad, der in diesen Wanderweg mündet.
Plus/minus fünf Stunden braucht man schon, um die ganze Strecke zu bewältigen. Es empfiehlt sich, die Tour nur dann zu machen, wenn es sehr heiss ist und das Wasser nicht mehr arschkalt. Sonst dürften die langen Schwimmstrecken zur Tortur werden. Aber wenn diese Bedingungen erfüllt sind, ist es ein atemberaubend schönes Erlebnis.